Klosterkind: Meine Mutter brachte mich ins Waisenhaus- Marie A. Böhm

Einen wunderschönen Donnerstag wünsche ich Euch,

heute habe ich die Rezension zu Klosterkind für Euch.

Inhalt: 
Frühjahr 1953, nördlich von Berlin: Elisabeth ist vier Jahre alt, als sie von ihrer Mutter in einem Nonnenkloster abgegeben wird, dem ein Waisenhaus angeschlossen ist. Die kleine Elli weiß weder, warum sie dort sein muss, noch hat sie eine Ahnung, ob sie jemals wieder nach Hause darf. Sie erträgt Prügel, schlechtes Essen, stundenlanges Beten auf den Knien und andere Quälereien der "barmherzigen" Schwestern. Sie versteht nicht alles, was ihr passiert, sie hält es einfach nur aus und wartet ... Nach einem reichlichen Jahr ist die Qual vorbei, Elisabeth wird abgeholt und zurück ins Elternhaus gebracht. Auch jetzt gibt es keine Erklärungen. Scheinbar ist nun alles wie früher, Elli darf wieder Teil einer ganz normalen Familie sein. Doch bald stellt sich heraus, dass nichts ist wie früher, nichts ist normal und wird es auch nie wieder sein ...

Meine Meinung: 
Es gibt Bücher, bei denen ich gefühlt Ewigkeiten brauche, um sie auszulesen. Keinesfalls weil mich die Geschichte langweilt, sondern weil ,ich das Thema so mitnimmt! Dies war auch bei Klosterkind von Marie der Fall, die hier unter einem Pseudonym schreibt. Natürlich mag ich solche Themen gerne, daher habe ich auch von Marie bereits Kindheitshölle gelesen. Den Link findet ihr hier: kindheitsholle

Tatsächlich mag ich Bücher, die man nicht sofort auslesen kann, an denen man zu knappern hat, da es zeigt, dass so eine Lebensgeschichte nicht spurlos an einem vorbeigeht. Als ich dann aber Klosterkind angefangen habe, habe ich es dann doch in 2 Tagen ausgelesen, weil mich die Geschichte so bewegt hat, und ich unbedingt weiteres über das Schicksal von Marie wissen wollte. Am Ende des Buches schreibt Marie "Ich selbst will vor allem deshalb anonym bleiben, weil ich in der Vergangenheit feststellen musste, dass ehemalige Heimkinder allzu kritisch und oft auch ohne das nötige Verständnis betrachtet werden. Ich hörte schon Bemerkungen wie: Stimmt das überhaupt alles" (Quelle: Klosterkind Kindle- Format Position 2649. Maries klarer, aber eindringlicher Schreibstil, die Episoden von physischer und psychischer Misshandlung, die auch Jahre danach noch Nebenwirkungen haben- all dies ist so geschrieben, dass ich Ekel und Gänsehaut hatte. Aber auch Scham, weil ich mich dafür schämte, was andere Menschen einem kleinen Kind antun können. Lest dieses Buch und verbreitet es! Es ist eine Mahnung- Geht respektvoll miteinander um, ihr wisst nicht, ob die andere Person nicht doch Dämonen hat, mit denen er/sie zu kämpfen hat. Großen Respekt für dieses grandiose Buch!

Eure Nessa

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